Donnerstag, 18. November 2010

Farbe II: Farbordnungssysteme

Farbordnungssysteme lassen sich grundsätzlich in 3 Kategorien einteilen, die Farbmischsysteme, Farbauswahlsysteme und Farbmaßsysteme.

Farbmischsysteme
Der RGB-Farbraum ist ein System für additive Farbmischung. Die drei Primärvalenzen Rotorange (x), Grün (y), und Blauviolett (z) bilden die drei Raumachsen eines orthogonalen  3D-Vektorraumes (Würfel) mit jeweils den Werten 0 bis 255 in alle 3 Richtungen. Der Nullpunkt 0,0,0 bedeutet "keine Farbvalenz" und somit Schwarz, der diagonal entgegengesetzte Punkt 255,255,255 "maximale Farbvalenz", also Weiß. Alle anderen Farbwerte entstehen aus der Addition dieser 3 Vektoren.
RGB-Farbräume sind als Arbeitsfarbräume in allen digitalen Medien eingebaut. Die digitale Farbmischung im RGB-Würfel (z.B. in einer Grafiksoftware) hat den Nachteil, dass mit einer Veränderung eines Farbtones sich gleichzeitig der Helligkeitswert der Farbvalenz verändert.

Alfred Hickethier hat bereits 1952 einen ganz ähnlich aufgebauten Farbwürfel vorgestellt, allerdings zur Veranschaulichung der subtraktiven Farbmischung auf der Basis von CMY im Druckbereich.

Ein ähnliches Konzept entwickelte in jüngerer Zeit Harald Küppers für die sogenannte "autotypische Farbmischung", die mit den 4 Prozessfarben CMYK Cyan, Magenta, Yellow und Key (schwarz) im Rasterdruck angewandt wird.

Farbauswahlsysteme
sind alle Farbpaletten und Farbfächer wie z.B. die RAL-Farben (Industrielacke), Caparol, Brillux (Handwerk), Pantone (Mode), HKS (Druck) oder die 216 websicheren Farben. Die Farbtöne sind als Pigmente bzw. Farbstoffe vordefiniert und werden einer Fläche zugeordnet.

Farbmaßsysteme
Dazu gehören alle von der CIE (Commission Internationale d'Eclairage) entwickelten Systeme. Sie beruhen auf der sogenannten valenzmetrischen Messung der Farben. Das von einer Fläche emittierte oder remittierte Farbspektrum wird gemessen und mit der Farbwahrnehmung des sogenannten Normalbeobachters verglichen. Das heute als Referenzfarbraum in der Medientechnik verwendete System ist das CIE LAB von 1976, während die neueste Entwicklung CIE L a*b* aus dem Jahr 2000 stammt.

Farbwunschsysteme (nach F. Czikmantori)  ;o))
Hierzu gehört der Farbkreis von Johannes Itten, der ja bekanntlich eine wunderschöne Komposition verschiedener Farbtöne darstellt, die sich allerdings nicht vermischen lassen, ohne zu vergrauen.
Wären die Farbtöne genormt, könnte er den Farbauswahlsystemen zugeordnet werden.

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